All the world’s a stage

Die ganze Welt ist Bühne

(aus: Wie es Euch gefällt von William Shakespeare, 2. Akt 7. Szene)

NEUES GLOBE THEATER – das sind Andreas Erfurth und Kai Frederic Schrickel, Schauspieler und Regisseure aus Leidenschaft, die ihren Traum vom eigenen fahrenden Theater in Potsdam verwirklicht haben und nun mit ihrer Truppe im ganzen deutschsprachigen Raum unterwegs sind. 

Urs Stämpfli I Neues Globe Theater
Sommertheater am Alex – Backstage HAMLET, 2015

„Wir sehen uns in der Tradition all der großen Theaterfabulierer und Geschichtenerzähler, die seit Jahrhunderten ihren Wagen packen, um überall im Land vor den Menschen ihre Bühne aufzubauen und für sie zu „spielen“: Geschichten von Liebe und Eifersucht, Treue und Verrat, von Helden und Gescheiterten, von Kampf, Tod, Sehnsucht und Erlösung – das ganze Spektrum menschlicher Gefühle und Schicksale! Im Geiste Shakespeares und Molières, fühlen wir uns als Nachkommen dieser fahrenden Spieltruppen:

Jede Vorstellung ein neuer Ort, ein anderes Publikum – jeden Abend wieder Premiere!

Probebühne – WIE ES EUCH GEFÄLLT, 2014

Dabei wechseln wir von Tragödie zu Komödie, von Klassik zu Moderne, vom Drama zu Boulevard und wieder zurück. Im Zentrum steht dabei immer das Ensemble: unsere Schauspieler, die mit ihrer Phantasie und Spiellust für jeden Abend brennen. Mit Shakespeares Idee der „unteilbaren Szene“, durchbrechen wir immer wieder die „vierte“ Wand und nehmen schon vor der Vorstellung direkten Kontakt zu unseren Zuschauern auf. Wir versuchen dadurch, unsere Theater-Kunst sinnlich erlebbar zu machen und zeigen frech auch das Spiel im Spiel: Jeder Schauspieler und jede Schauspielerin ist nicht nur die Bühnenfigur, sondern auch immer die Schauspielerpersönlichkeit dahinter. Und kann somit natürlich alle nur erdenklichen Rollen erspielen. Männer spielen Frauen – und umgekehrt -, die Alten die Jungen, oder auch nicht, ganz wie es gerade passt und ganz in bester Shakespeare-Tradition!

Weil wir den Theaterabend als gemeinschaftliches Erlebnis mit unseren Zuschauern empfinden, sind wir Theater-Überzeugungstäter aus Leidenschaft! Mit ganzem Herzen und voller Spiel-Wut und Lust!

Premiere – OTHELLO, 2012

Das NEUE GLOBE THEATER wurde 2015 in Potsdam von Andreas Erfurth, Kai Frederic Schrickel und Sebastian Bischoff gegründet.

Als Teil des Ensembles von Shakespeare und Partner produzierten wir in eigener Regie von 2011-2014 die Stücke KÖNIG CYMBELINE, OTHELLO, KOMÖDIE DER IRRUNGEN und WIE ES EUCH GEFÄLLT von William Shakespeare sowie DER GUTE MENSCH VON SEZUAN von Bertolt Brecht. 

Till Artur Priebe I Neues Globe Theater
Probebühne – HAMLET, 2015

Im Juni 2015 kam dann mit HAMLET von William Shakespeare die erste Inszenierung unter unserem neuen Namen heraus, mit einer rein männlichen Besetzung, ganz in der Tradition des elisabethanischen Theaters. Im Herbst 2015 probierten wir die Spielidee „Globe-Theater“ dann erfolgreich an Friedrich Schillers DIE RÄUBER aus.

Leseprobe – DIE RÄUBER, 2015

Im internationalen Shakespeare-Jahr 2016, anlässlich seines 400. Todestages, inszenierten wir KÖNIG LEAR, wieder mit einem All-Male Ensemble. Die Produktionen WIE ES EUCH GEFÄLLT und KÖNIG LEAR wurden beide zum Internationalen Shakespeare Festival im Globe-Theater Neuss eingeladen und vor begeistertem Publikum mehrmals gezeigt. 

Kilian Loettker I Neues Globe Theater
Probebühne – KÖNIG LEAR, 2016

Mit INDIEN – EINE SCHNITZELJAGD DURCH DIE DEUTSCHE PROVINZ von Josef Hader und Alfred Dorfer, produzierten wir 2017 erstmalig einen zeitgenössischen Theatertext – in einer eigenen Brandenburger Fassung! Und konnten uns endlich auch Spielstätten in unserer unmittelbaren Brandenburger Umgebung erobern!

Fotoshooting für das Programmheft – INDIEN, 2017

2018 kamen wir mit einer großen Ensembleproduktion heraus: DIE STREICHE DES SCAPIN von Molière in der Bearbeitung von Peter Lotschak, der darin dem SCAPIN Molières STEGREIFSPIEL VON VERSAILLES voranstellt und so eine kongeniale Rahmenhandlung schafft: Die Truppe Molières spielt SCAPIN! Theater im Theater! Ein großer Erfolg mit schon über 80 Vorstellungen. 2019 und 2022 wurde SCAPIN zudem für den Theaterpreis der INTHEGA „DIE NEUBERIN“ als eine der zehn besten Inszenierungen der Spielzeit nominiert.

Maskenprobe – DIE STREICHE DES SCAPIN, 2018

2019 widmeten wir uns einer Wiederentdeckung der deutschen Theater-Literatur: Bertolt Brechts selten gespieltes queeres Frühwerk LEBEN EDUARDS DES ZWEITEN VON ENGLAND. Brecht schrieb das Stück 1924 zusammen mit Lion Feuchtwanger für die Münchner Kammerspiele. Es war auch seine erste eigene Inszenierung! Hier haben wir vor allem den Shakespeare-Vorläufer und Zeitgenossen Christopher Marlowe, der die Vorlage für den Text lieferte, im Blick und untersuchen erneut, welche Zusammenhänge es zwischen elisabethanischer Spielweise und dem Brecht’schen Verfremdungseffekt gibt. Ein Spannungsfeld, dem wir uns schon mit unserer Produktion DER GUTE MENSCH VON SEZUAN erfolgreich gewidmet haben. Übrigens das erste Mal, dass dieses Stück in Brandenburg gezeigt wird – 95 Jahre nach seiner Uraufführung!

Probebühne – LEBEN EDUARDS DES ZWEITEN VON ENGLAND, 2019

2020 sind wir, trotz aller pandemiebedingten Verschiebungen und Absagen, mit einer turbulenten Komödie an den Start gegangen: DER TOLLSTE TAG oder FIGAROS HOCHZEIT von Peter Turrini nach Beaumarchais. Premiere hatte diese Produktion in der Regie von Andreas Erfurth und Kai Frederic Schrickel, anders als geplant, nach einer Probenpause über drei Monate später open air bei den Schirrhofnächten in Potsdam. Für Publikum und Spieler ein wahrlich beglückendes Erleben, kurz nach (und bereits wieder kurz vor) dem Lockdown. Zumindest für kurze Zeit galt: Wir sind wieder im Spiel!

Probebühne ALTE MÜNZE – DER TOLLSTE TAG oder FIGAROS HOCHZEIT, 2020

Für 2021 nahmen wir uns ein ganz besonderes Herzensprojekt vor: die Geschichte von Don Quijote und Sancho Panza als Theaterstück auf die Bühne zu bringen! Lange haben wir gesucht und zu guter Letzt die wunderbare Version DON QUIJOTE vom jungen Autor Jakob Nolte in der Übersetzung von Susanne Lange entdeckt – für zwei Schauspieler und einen Gitarristen. Probenbeginn für Don Quijote war Ende März, Premiere war zu Pfingsten am 21. Mai im T-Werk Potsdam. Es war der erste Tag nach dem Lockdown, an dem Theater überhaupt wieder in Brandenburg erlaubt war. Und wir feierten Premiere, spontan Open Air, vor einem begeisterten Publikum. Was für ein glückliches Ende dieser besonderen Aventiure!

2022 kehrten wir zurück zu unseren Wurzeln: STURM von William Shakespeare in der Bearbeitung von Joachim Lux für das Wiener Burgtheater. Dort lief diese Produktion für drei Schauspieler zehn Jahre erfolgreich mit den Kollegen Johann Adam Oest, Joachim Meyerhoff und der wunderbaren Maria Happel. Und wir können nun mit dieser auf Prospero, Ariel und Caliban komprimierten Fassung auch das Publikum in Potsdam, Berlin und deutschlandweit auf Tournee begeistern!

STURM – mit Marius Mik, Andreas Erfurth und Laurenz Wiegand. Foto: (c) Philipp Plum.

Danach produzierten wir 2022 im Herbst erstmalig ein Stück für Kinder, Jugendliche und natürlich auch für Erwachsene: Max und Moritz in der Neubearbeitung von Bernhard Studlar aus Wien als deutsche Erstaufführung. Er hat die Geschichte der beiden bösen Buben von 1865, DEM Klassiker der deutschen „Comic-Literatur“, entstaubt und schreibt die Geschichte der beiden fort: MAX UND MORITZ (M&M) – DA IST NOCH WAS IM BUSCH! Und eines ist ganz sicher: Diesmal landen sie nicht in der Mühle!
Unsere Inszenierung gewann den 1. Preis beim 18. Kindertheaterfestival KIT 2023 in Amberg. Wir sind sehr stolz, dass unser erster Schritt in Richtung Kinder- und Jugendtheater gleich mit diesem tollen Preis der Kinderjury prämiert wurde!

MAX UND MORITZ – Illustration von Philipp Michael Börner für das Neue Globe Theater

Besonders stolz sind wir auch darauf, in der Spielzeit 2022/2023 die Produktion des Schlosspark Theater Berlin EIN DEUTSCHES LEBEN mit der wunderbaren Brigitte Grothum auf Tour schicken zu dürfen. Ein Solo, in dessen Uraufführung 2019 in London Maggie Smith in der Rolle von Brunhilde Pomsel zu erleben war, der Sekretärin von Josef Goebbels, die sich in einem Interview 102-jährig an Ihre Zeit mit den Nazis bis 1945 erinnerte. Ebenfalls eine deutsche Erstaufführung.

Im Mai 2023 freuten wir uns dann auf die Premiere von MEPHISTO nach dem Roman von Klaus Mann, in einer Fassung des Berliner Ensembles von 2021, in der neuen Bearbeitung von Kai Frederic Schrickel, mit Musik, Gesang, Choreografien und kleinem Orchester. Ein revuehafter Tanz auf dem Vulkan der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts im Schatten des sogenannten Dritten Reiches.
Das Publikum spendete Standing Ovations bei der viel bejubelten Premiere!

MEPHISTO – Illustration von Olaf Hajek

Im Mai 2024 plant das NEUE GLOBE THEATER mit einem achtköpfigen Schauspieler*innen-Ensemble John von Düffels Neuschreibung von Goldonis Commedia dell’arte Stück DIENER ZWEIER HERREN auf die Bühne zu bringen und die Zuschauer ins beschauliche Pforzheim der 70er Jahre zu entführen. Wir wünschen schon jetzt viel Spaß bei dieser wundervoll durchgeknallten Komödie mit Musik!