Ein Tag im ältesten Schloss Berlins: Renaissance-Romantik, Shakespeare aus dem Grab und eine Schwester, die es nie gab
Das Jagdschloss Grunewald, das älteste Schloss Berlins und ein prächtiger Renaissancebau, öffnete für das Neue Globe Theater Potsdam seine Tore und wurde für einen Tag zur Bühne gleich zweier außergewöhnlicher Produktionen. Inmitten der historischen Mauern entstanden Fotos, die die Magie dieses Ortes in die Welt tragen – und zwar für gleich zwei neue Stücke des Neuen Globe Theaters, die unterschiedlicher kaum sein könnten, aber beide die Faszination für Shakespeare und die Renaissance teilen.
Im Mittelpunkt standen Aufnahmen für Ephraim Kishons Komödie „Es war die Lerche“, einer satirischen Umkehrung der Tragödie „Romeo und Julia“, bei denen Regina Gisbertz als Julia, Andreas Erfurth als Romeo und Martin Radecke als William Shakespeare die Hauptrollen übernehmen werden. Ein Szenario, in dem Romeo und Julia dem Tod entkommen und sich stattdessen mit dem ganz normalen Eheleben und all seinen Komplikationen herumschlagen müssen. Flankiert von Martin Radecke als William Shakespeare – frisch aus dem Grab auferstanden, um seine eigenen Figuren zu kommentieren und sich gelegentlich selbst aufs Korn zu nehmen.
Parallel dazu entstand auch das Bildmaterial für das Familienmusical „Ich bin William“ von Rébecca Déraspe. Das Theaterstück erzählt die fiktive Geschichte von Margaret Shakespeare, der Schwester des berühmten Dichters, die so gut wie niemand kennt – weil sie niemals existierte.
Laurenz Wiegand verkörpert in „Ich bin William“ den jungen William Shakespeare mit einer erfrischenden Unbekümmertheit, während Jessica von Wehner als Margaret Shakespeare eine Rolle spielt, die den kreativen Freigeist und die Herausforderungen einer Frau im Schatten der Chancenungleichheit lebendig werden lässt. Die Renaissance-Kulisse des Schlosses lieferte den perfekten Rahmen, um die schillernde Welt dieser beiden Geschwister zum Leben zu erwecken.
Unter der Regie von Kai Frederic Schrickel und der kreativen Ausstattung von Hannah Hamburger wurden nicht nur die tragischen Helden Romeo und Julia ins rechte Licht gerückt, sondern auch die fiktive Schwester Shakespeares, die die Welt der Poesie für sich entdeckt. Die Maske von Yvonne Joseph verwandelte die Schauspieler überzeugend in ihre Rollen und verlieh den Fotos den letzten Schliff, während Fotograf Philipp Plum die Magie dieses Tages einfing – von den ersten Sonnenstrahlen bis zum letzten Lachen.
Es war ein Tag voller kreativer Energie und unvergesslicher Momente, an dem die Grenzen zwischen Historie und Fiktion verwischten. Mit dem gesamten Schloss für uns allein, den historischen Räumen und der zeitlosen Atmosphäre, fühlte sich jeder Moment wie eine Hommage an den großen Barden William Shakespeare und seine unvergänglichen Geschichten an, die uns bis heute fesseln.
Ob William Shakespeare, frisch aus dem Grab, oder seine fiktive Schwester Margaret – die Renaissance erwachte im Jagdschloss Grunewald auf ganz besondere Weise zum Leben. Zwei Stücke, zwei Geschichten, ein Ort: Es war ein Tag, den wir so schnell nicht vergessen werden.
Beide Produktionen wird das Neue Globe Theater 2025 zu Premiere bringen: „Es war die Lerche“ am 30. Mai 2025 im T-Werk Potsdam und „Ich bin William“ am 21. September 2025 im Kleist Forum, Frankfurt/Oder. Und natürlich spielen wir auch im August 2025 openair „Es war die Lerche“ im Jagdschloss Grunewald!
Wir danken dem Jagdschloss Grunewald, dem Adlershofer Kostümfunfus sowie Annette Conradt und Anja Lemmermann für die tolle Unterstützung!