Eduard II. auf Bayern-Tour

Zwei Vorstellungen von LEBEN EDUARDS DES ZWEITEN VON ENGLAND beendeten, vor dem abschließenden Gastspiel beim Internationalen Shakespeare Festival im Shakespeare Garden vor dem Globe Neuss, die diesjährige Spielzeit 2020/21. Am Schluss also noch ein kleines Happy End in dieser vermaledeiten Corona Saison!

Am 14. Juni spielten wir wieder einmal im Bürgerhaus Pullach auf Einladung von Frau Dr. Hannah Stegmeyer und wurden vom begeisterten Publikum im nicht ganz ausverkauften Bürgerhaus für unsere Eduard Inszenierung herzlich gefeiert. Beim anschließenden Gespräch mit Zuschauern und Gästen wurde allen noch einmal klar und gespiegelt, was uns im letzten Jahr so fehlte: Der direkte Kontakt zwischen Publikum und Akteuren, der lebendige Austausch vor, während und nach der Vorstellung sowie die dem Theater eigene kreative und kommunikative Atmosphäre, die kein Live-Stream ersetzen kann. Glücklich und beseelt fuhren wir am folgenden Tag weiter nach Landsberg am Lech.

Auch am Stadttheater Landsberg ist das NEUE GLOBE THEATER beim Hausherrn und Intendanten Florian Martin Werner regelmäßig zu Gast und freute sich auf die Eduard Vorstellung im schönen Theater! Lange blieben die Zuschauer, nach viel Applaus und Bravorufen, noch an der Bühnenrampe und suchten das Gespräch mit dem Ensemble. Bereits am 30. September sind wir dort wieder zu Gast, diesmal mit unserer Produktion DER TOLLSTE TAG oder FIGAROS HOCHZEIT!

Ein wunderbarer Theaterabend für beide Seiten, der auch in zwei schönen Besprechungen und Kritiken seinen Ausdruck fand.

DER KREISBOTE schrieb u.a.:
„„Ich komme!“, schreit Gaveston zweideutig eindeutig. „Ein König reißt sich um meine Freundschaft“. Genauer gesagt, seine Liebe. Und die zelebriert Eduard mit ihm auch gleich unterm weißen Laken, begleitet zu „Nights in White Satin“. Ach ne, wie kitschig, sensationsheischend, platt, ist man versucht zu denken. Aber nein. Des Königs Satz „Ich falle oder leb mit Gaveston“ glaubt man ihm in all seiner Tiefe. Schon von Anfang an überzeugen die Schauspieler mit einer ‚echten‘ Darstellung. Und diese Prägnanz, die nicht auf Effekte, sondern auf Da-Sein zielt, trägt die gesamte Aufführung des siebenköpfigen Ensembles. “ … „Die Geschichte über die Liebe des englischen Königs zu einem Mann und über eine Gesellschaft, die Homosexualität nicht duldet und deshalb das Liebespaar letztendlich tötet, kommt im freien Vers daher. Nicht wirklich Umgangssprache. Regisseur Kai Frederic Schickel flicht nur wenige moderne Zeilen ein. Dennoch wirkt die Sprache nicht schwer, was ebenfalls an den intensiv spielenden Darstellern liegt. Besonders Laurenz Wiegand als Eduard, der vom sorglosen Jüngling zum Rachegott und schließlich zum aufrechten Liebenden wird, überzeugt in seiner Entwicklung.“
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Und die Augsburger Allgemeine / Landsberger Tagblatt schreibt:
„Leidenschaft, die um jeden Preis gelebt werden will – großartig ist Laurenz Wiegand als weichlicher, empfindsamer und völlig abhängiger Eduard. Magdalena Thalmann arbeitet die gedemütigte und unterdrückte Seele der Königin schön heraus, die am Ende Rache übt. Maxim Agné ist der wendige „Aal“, der ewige Widersacher Mortimer, der sich durch intrigantes Spiel die Macht erschleichen will. Marius Mik gibt den schön stereotypen (uns heute ebenfalls wohlbekannten) scheinheiligen und nicht minder intriganten Kirchenmann, den Erzbischof von Winchester und später Erzabt von Coventry (Andreas Erfurth). All diese allgemeingültigen Charaktere verkörpert die Potsdamer Truppe auf klassische, Shakespeare-gemäße Weise, lebendig und eindrucksvoll. „
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Bleibt nur zu sagen: Es hat allen sehr viel Spaß gemacht, endlich wieder vor Publikum zu spielen! Happy Days!