MEPHISTO – das Stück der Stunde

Unsere revuehafte Inszenierung nach dem Roman von Klaus Mann thematisiert die Infiltration der Weimarer Republik durch die Nationalsozialisten in den 1920er Jahren bis zur Machtübernahme Hitlers.

Ermöglicht wurde dieser Frontalangriff auf die Demokratie nicht zuletzt durch das Paktieren konservativer Politiker mit den Nazis und dem Verständnis eines „liberalistischen Bürgertums“, welches dem braunen Spuk nur eine geringe Halbwertszeit einräumte. Was für eine fatale Fehleinschätzung!

Und dazwischen Künstlerinnen und Künstler, zum Teil als volkszersetzende Elemente vertrieben, verhaftet und ermordet oder, als „Affen der Macht“ und auf die eigene Karriere fixiert, zu Repräsentanten eines menschenverachtenden Regimes geworden.

Was hat das mit heute zu tun?

Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang schlägt Alarm: Die Demokratie in Deutschland sei stärker bedroht, als es von der Mitte der Gesellschaft wahrgenommen werde. „Man hat sich sehr in seinem komfortablen Privatleben eingerichtet und man nimmt nicht hinreichend wahr, wie ernsthaft die Bedrohungen für unsere Demokratie inzwischen geworden sind.“ Rechtsextremisten knüpfen vor unseren Augen Netzwerke und der demokratischen Aufschrei der bürgerlichen Mitte sowie der Künstler*innen bleibt so gut wie aus. 

Anlässlich eines konspirativen Treffens von Nazis und Politiker*innen im Januar 2024, fragt Florian Harms auf T-Online.de in seinem Artikel: „Wo ist der lautstarke Widerspruch von Firmenchefs, Kirchen- und Vereinsvertretern, Bürgern im ganzen Land, wo der vehemente Einsatz für Rechtsstaat und Pluralismus?“

Dem können wir uns nur anschließen und wollen mit unserem Stück zur Diskussion beitragen und den aktuellen rechtsextemen Entwicklungen in Deutschland einen historischen und künstlerischen Spiegel vorhalten.